Plötzlicher und kurzer Lärm von mindestens 150 dB verursacht einen hohen Schalldruck, der das Innenohr nachhaltig schädigen kann. Dieses sogenannte Knalltrauma gehört zur Gruppe der Lärmtraumata, zu denen zusätzlich das Explosionstrauma, das akute Lärmtrauma, der akustische Unfall und die chronische Lärmschädigung gezählt werden. Rund um das neue Jahr kommt das Knalltrauma besonders häufig vor, da Feuerwerke und Böller eine große Belastung für unsere Ohren darstellen. Mehr dazu erfährst du hier.
Ursachen
Ein Knalltrauma wird stets durch ein sehr lautes Geräusch verursacht. Auslöser für einen solchen Knall können Schusswaffen, Feuerwerkskörper, Airbags und jegliche Arten von Explosionen sein.
Durch den Knall kommt es zu einer Schädigung der Haarzellen sowie leichten mechanischen Schäden im Innenohr und dadurch zu einer Schädigung des Gehörs. Bei einem sehr lauten Knall kann es sogar zu einem Riss der Basilarmembran des Innenohrs und einer Zerstörung der Haarzellen kommen.

Symptome
Das Knalltrauma ist immer mit einer Hörminderung, bis hin zu einem totalen Hörverlust verbunden, häufig in Kombination mit Ohrgeräuschen (Tinnitus). Die Symptome sind in den ersten Stunden nach dem Vorfall am stärksten und verbessern sich oft innerhalb von Tagen bis Wochen. Ein dauerhafter Hörschaden kann jedoch nicht ausgeschlossen werden und betrifft meist die hohen Töne, die dann weniger gut wahrgenommen werden können. Oft ist das Knalltrauma einseitig und betrifft nur das dem Knall zugewandte Ohr.

Diagnose
Solltest du das Gefühl haben durch ein Knalltrauma einen Hörverlust erlitten zu haben, solltest du umgehend zum/zur HNO Arzt/Ärztin gehen und einen ausführlichen Hörtest durchführen lassen. Am häufigsten findet dabei das Tonaudiogramm Anwendung, bei dem du Kopfhörer trägst und durch drücken eines Knopfes anzeigen musst, sobald du einen Ton hörst. Bei diesem Test werden Töne unterschiedlicher Lautstärke und Frequenz getestet, um ein Gesamtbild deiner Hörfähigkeit zu erhalten.
Behandlungsmöglichkeiten
Bei einem Knalltrauma sollte eine Behandlung umgehend begonnen werden. Die meist verwendete Behandlungsart für ein Knalltrauma ist eine Kortisonbehandlung. Je nach Schwere der Symptome, wird sie häufig durch eine Infusion verabreicht. Bei schwacher Ausprägung der Symptome kann es aber auch in Tablettenform gegeben werden, während bei starker Symptomausprägung eine direkte Injektion ins Mittelohr möglich ist. Die Kortisonbehandlung wirkt entzündungshemmend und fördert die Regeneration der Haarzellen im Innenohr.
Insgesamt sind die Aussichten auf eine komplette Heilung nach einem Knalltrauma gut. Trotzdem solltest du deine Ohren, wann immer vorhersehbar, vor einem Knalltrauma schützen, indem du Gehörschutzstöpsel oder schalldämpfende Kopfhörer trägst. Mehr dazu erfährst du hier: Gehörschutz: So schützt du deine Ohren am besten.

Solltest du einem lauten Knall ausgesetzt gewesen sein und das Gefühl haben, deine Hörleistung ist dadurch schlechter geworden ist, kannst du dein Gehör mit unserer Everlisten App ganz bequem von zuhause aus testen. Innerhalb weniger Minuten erhältst du ein persönliches Hörtest-Ergebnis auf dein Smartphone.