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In welchen Stufen tritt Hörverlust auf?

DAS MAGAZIN VON NEUROTH

In welchen Stufen
tritt Hörverlust auf?

Autor*in

Carmen Scherbichler

Carmen Scherbichler

13.11.2023

Wie gut wir hören, hängt von zwei Faktoren ab: der Lautstärke, die in Dezibel gemessen wird und der Tonhöhe bzw. Frequenz. Passt sowohl das eine als auch das andere zu unserem Hörvermögen, sind wir in der Lage, Geräusche deutlich wahrzunehmen. Ist das bei den meisten Alltagssituationen nicht der Fall, liegt unter Umständen eine Hörminderung vor. Dabei gibt es verschiedene Abstufungen und Facetten.

Wann spricht man von Hörverlust?

Hörverlust bedeutet, dass bestimmte Geräusche nicht mehr vom Ohr aufgenommen und anschließend vom Gehirn verarbeitet werden können. Je nach Art und Ursache hat dies verschiedene Gründe. Beispielsweise, wenn die Gehörknöchelchen beeinträchtigt sind und so die Schwingungen nicht weiter leiten können. Wie bereits erwähnt, spielen auch die Frequenz bzw. Tonhöhe sowie die Lautstärke eine Rolle. 

Betrachten wir zuerst die Tonhöhe. 

  • Das gesamte Hörfeld des Menschen liegt zwischen 0 und 20.000 Hertz. 
  • Die menschliche Sprache liegt zwischen 500 – 6000 Hertz. Wir reagieren auf diesen Frequenzbereich am sensibelsten, da unser Gehirn die Sprache als besonders wichtig einstuft. 

Auf der Skala der Lautstärke sollten wir alles über 85 Dezibel vermeiden. Zum Vergleich: Ein Staubsauger ist etwa 70 Dezibel laut.  Wird es lauter, ist das sehr unangenehm für unsere Ohren. Sind wir dieser Dezibelanzahl länger ausgesetzt, müssen wir unser Gehör schützen.

Was macht unsere Hörschwelle aus? 

Als Hörschwelle bezeichnet man die Wahrnehmungsgrenze eines Höreindrucks. Damit meint man also die Kombination aus dem nötigen Schalldruck bzw. der Lautstärke und dem Frequenzbereich. Bei einer Frequenz von 2000 Hertz und einem gesunden Hörvermögen werden hier 0 Dezibel angesetzt. Davon ausgehend werden fünf Stadien eines Hörverlusts definiert. Bei einer Abweichung von bis zu 20 Dezibel sprechen wir von einer Normalhörigkeit.

Anders ausgedrückt: Je mehr Dezibel notwendig sind, damit wir Schall wahrnehmen können, desto ausgeprägter ist die Hörminderung. Wer also auch leise Geräusche (bzw. solche mit einem Schalldruck von 0-20 Dezibel) wahrnehmen kann, gilt als normalhörig. Dennoch ist es wichtig, trotzdem über sein Hörvermögen informiert zu sein. Hörminderungen können oft schleichend auftreten, vor allem, da unsere Welt Jahr für Jahr lauter wird. 

Geringgradiger Hörverlust

Muss man mehr als 20 Dezibel von der bereits genannten Ausgangslage abweichen, um dieselben Töne hören zu können, gehen wir von einem geringgradigen Hörverlust aus. Leise Geräusche wie das Ticken einer Armbanduhr oder das Rauschen von Blättern können in diesem Fall akustisch nicht mehr wahrgenommen werden. Diese Art von Hörverlust erkennen wir beispielsweise daran, dass wir uns beim Richtungshören schwer tun, oder es anstrengender wird, unser Gegenüber in lauten Umgebungen zu verstehen. 

Mittelgradige Hörminderung

Bei einem mittelgradigen Hörverlust können erst Geräusche mit einer Schallintensität ab 40 Dezibel gehört werden. Das entspricht in etwa dem Grundgeräusch von Wohngebieten. Da unser Gehör in diesem Fall besonders hart arbeitet, machen uns Gespräche, Meetings oder laute Umgebungen oft ungewöhnlich müde. Unterhaltungen in der Gruppe oder Gespräche über eine Distanz hinweg werden hier deutlich schwieriger. Das kann ein erstes Anzeichen eines Hörverlusts sein. Oft bekommen wir auch den Eindruck, unser Gegenüber würde nuscheln – obwohl es vielleicht daran liegt, dass wir eventuell nicht mehr alle Frequenzbereiche der Sprache hören können. 

Hochgradiger Hörverlust

Ab einer Abweichung von 60 Dezibel wird von einem hochgradigen Hörverlust gesprochen. In diesem Fall reicht die normale Gesprächslautstärke nicht mehr aus, um ausreichend gehört zu werden. Einige Wörter sind nur noch hörbar, wenn sie direkt ins Ohr gesprochen werden. In der Kommunikation und beim Medienkonsum sind Hilfen wie beispielsweise Closed Captioning bzw. Untertitel sowie Lippenlesen und Hörgeräte unter Umständen notwendig.

Gehörlosigkeit

Eine Hörminderung von mehr als 80 Dezibel im Vergleich zur Normalhörigkeit wird als Gehörlosigkeit oder Taubheit bezeichnet. Betreffende Personen hören weder laute Musik noch den Lärm einer Autobahn. Geräusche im Straßenverkehr werden nicht mehr genügend wahrgenommen und Telefonate und Gespräche sind ohne Hilfen – wie etwa Hörgeräte, Gebärdensprache und Lippenlesen – nicht mehr möglich. 

Kein Grund zur Sorge

Was tun wir also, wenn wir einen Hörverlust bei uns oder unseren Lieben vermuten? Hier ist die Sache klar. Zunächst gilt es, den ersten Verdacht zu überprüfen. Das gelingt mit einem unverbindlichen Hörtest. So können wir uns einen ersten konkreten Überblick verschaffen und anschließend in Ruhe die weiteren Schritte in Angriff nehmen. Wer sich verunsichert fühlt und über seine Hörfähigkeiten besorgt ist, kann dennoch beruhigt sein. Je nach Grad der Hörminderung, Ursache und persönlichen Situation gibt es viele Methoden, um zur Hörstärke (zurück) zu finden. Letzten Endes bedeutet die “Diagnose” Hörverlust eine Veränderung. Es ist jedoch allein in unserer Hand, eine Chance zum Besseren daraus zu machen.

Sie brauchen Unterstützung?

Dann sind Sie bei Ihrem Neuroth-Fachinstitut an der richtigen Adresse. Wir empfehlen ein unverbindliches Beratungsgespräch oder den Hörtest in unserer App – damit Sie Ihre verdiente Hörstärke in vollen Zügen genießen können.

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